Einige Tage nachdem Waymo seinen Robotaxi-Dienst Waymo One ohne Fahrer für die allgemeine Öffentlichkeit in Phoenix aufgenommen hat, erhielt GM Cruise von der kalifornischen Verkehrsbehörde DMV eine Genehmigung, autonome Fahrzeuge ohne Sicherheitsfahrer auf öffentlichen Straßen zu testen. Die Genehmigung ist mit bestimmten Einschränkungen verbunden: Insgesamt 5 fahrerlose Cruise-Fahrzeuge können auf den Straßen von San Francisco mit ausgewiesenen Geschwindigkeitsbegrenzungen von höchstens 30 Meilen pro Stunde (52 km/h) zu jeder Tages- und Nachtzeit fahren, jedoch nicht bei starkem Nebel oder starkem Regen.
Damit gesellt sich GM Cruise als fünftes Unternehmen zu Waymo, AutoX, Nuro und Zoox.
GM Cruise-CEO Dan Amman kündigte in einem Blogpost an, dass das Unternehmen Ende 2020 die ersten Autos ohne die bislang verpflichtenden Sicherheitsfahrer in San Francisco betreiben will.
Heute erhielt Cruise vom kalifornischen Straßenverkehrsamt die Genehmigung, die menschlichen Sicherheitsfahrer aus unseren selbstfahrenden Autos zu entfernen. Wir sind nicht das erste Unternehmen, das diese Genehmigung erhalten hat, aber wir werden das erste sein, das sie auf den Straßen einer großen US-Stadt einsetzen wird.
Noch vor Ende des Jahres werden wir Autos auf die Straßen von SF schicken – ohne Benzin und ohne jemanden am Steuer. Weil das sichere Entfernen des Fahrers der wahre Maßstab für ein selbstfahrendes Auto ist, und weil die Verbrennung fossiler Brennstoffe keine Möglichkeit ist, die Zukunft des Verkehrs aufzubauen.
GM Cruise verwendet als Testplattform den Chevrolet Bolt (in Deutschland als Opel Ampera bekannt), der ein reines Elektroauto ist und von dem das Unternehmen aktuell knapp 200 Fahrzeuge in der Testflotte einsetzt. Einen kleinen Seitenhieb auf Waymo konnte sich Amman nicht verkneifen, indem er Fahrten in Vorstädten (wie Waymo sie in Chandler in einem Vorort von Phoenix ausführt) als 30 bis 40 Mal weniger komplex bezeichnet, als Fahrten in einer chaotischen Stadt wie San Francisco.
Und während es in den Vorstädten einfacher wäre, dies zu tun, wo das Autofahren 30-40 Mal weniger komplex ist, sind unsere Städte das Ground Zero für die weltweite Verkehrskrise. Hier kollidieren Unfälle, Umweltverschmutzung, Verkehrsstaus und mangelnde Erreichbarkeit. Oft ganz wörtlich.
GM Cruise hatte in den vergangenen Monaten einige beeindruckende Videos von den eigenen Fahrzeugen in San Francisco gezeigt und welche Manöver und Verkehrsszenarien sie ausführen und verstehen müssen. Auch unterscheidet sich der verwendete Chevrolet Bolt von dem standardmäßig verkauften, weil die eingebauten Sensoren und Rechner mehr Verkabelung, Kühlung und Energieversorgung benötigen.
Im vorliegenden Video geht Amman auf die Motivation und die Herausforderung ein, und man sieht auch einige Szenen von fahrerlosen Cruise-Fahrzeugen auf dem General Motors ca. 1,6 Quadratkilometer großen Testgelände in Milford.
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
4 Kommentare