Angriffe auf Robotaxis in San Francisco in den vergangenen Monaten führten zu Schlagzeilen weltweit. Unter anderem wurde ein Waymo Robotaxi in Chinatown in San Francisco von Vandalen abgefackelt, und auch andere Attacken auf Robotaxis von Cruise und Waymo wurden berichtet und gefilmt.
Nun berichtet das Wired-Magazin, dass Waymo Anklage bei Kalifornias Obersten Gerichtshof von San Francisco gegen zwei Vandalen eingereicht hat, die besonders schwere Attacken auf die Robotaxis ausgeführt haben. Der erste Angeklagte ist Konstantine Nikka-Sher Piterman, der mit seinem Tesla Model 3 absichtlich mehrmals von hinten in ein Waymo Robotaxi gerammt haben soll.
Im Fall von Tesla raste Piterman am 19. März in San Francisco „rechtswidrig, böswillig und absichtlich“ mit seinem Auto über ein Stoppschild und in ein Waymo-Fahrzeug, so die Klage des Unternehmens. Als Waymo versuchte, anzuhalten, fuhr Piterman den Tesla angeblich erneut in das Waymo-Auto. Dann soll er in den Waymo eingestiegen sein und später einen Waymo-Mitarbeiter bedroht haben, der persönlich am Tatort erschien. Die Polizei von San Francisco gab Piterman einen Strafzettel laut der Klage.
Danach postete er seine Tat dann auf X (vormals Twitter) und brüstete sich damit gegenüber Tesla-CEO Elon Musk. Waymo verlangt von Piterman $45.795 (umgerechnet €42.053,55) als Schadenersatz für die Reparaturen und verlorene Zeit, wie auch die Löschung des Tweets. Mittlerweile verlangt Waymo $137.000 (€125.810) an Strafzahlung
Die zweite Angeklagte ist Ronaile Burton, die im Laufe von drei Tagen Ende letzten Monats in San Francisco absichtlich die Reifen von 19 Waymo-Fahrzeugen aufgeschlitzt haben soll – darunter auch einige, die zu diesem Zeitpunkt mit Passagieren besetzt waren. Waymo fordert $21.898,76 (€20.109,63) als Entschädigung für das Abschleppen und neue Reifen sowie nicht weniger als $66.000 (€60.607,08) an Strafschadenersatz und anderen Kosten. Die Kameras der Fahrzeuge haben die Aufschlitzungen der Reifen aufgezeichnet. Burton sitzt aktuell im Gefängnis.
Bei dem Fall des eingangs erwähnten, in Chinatown abgefackelten Waymos in Februar hat San Francisco Anklage gegen einen 14-jährigen erhoben. Er war einer der mutmaßlichen Täter, die das Waymo attackiert und in Brand gesetzt haben sollen.
Waymo hat sich nach langen Diskussionen dazu entschlossen, nun bestimmt gegen Vandalen vorzugehen, die die Robotaxis des Unternehmens attackieren. Waymo befürchtet einen Reputationsverlust, bei dem Waymo-Passagiere den Eindruck erhalten, sie seien nicht sicher. Auch will Waymo Nachahmungstäter abschrecken.
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
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