Cruise kollidiert mit Feuerwehrauto

Keine gute Woche für Cruise. Seit der CPUC-Entscheidung, die den beiden Selbstfahrtechnologieherstellern Waymo und Cruise die Erlaubnis gab, fahrerlose Robotaxiflotten uneingeschränkt in San Francisco zu betreiben, kommt Cruise aus den Schlagzeilen nicht heraus.

Zuerst stoppte ein gutes Dutzend Cruise bei einem Festival und blockierten für 15 Minuten die Straße, wobei sich da herausstellte, dass ein aggressiver Fußgänger schuld daran gewesen war. Dann fuhr ein Fahrzeug in eine frischbetoniertes Straßenstück und ein von Menschen gesteuertes Fahrzeug fuhr mit hoher Geschwindigkeit bei Rot in einen Kreuzungsbereich und kollidierte mit einem Cruise.

Und hier das Video dazu: aus einer Überwachungskamera:

Doch der schwerwiegendste Fall war eine Kollision mit einem zu einem Einsatz eilenden Leiterwagen der SF Feuerwehr am Donnerstagabend um 22 Uhr an der Kreuzung Polk Street und Turk Street, bei dem der Insasse des Cruise Robotaxi leicht verletzt und ins Krankenhaus geliefert wurde. Der Leiterwagen fuhr seitlich in das Cruise Robotaxi hinein, für das Einsatzfahrzeug war die Ampel rot gewesen.

Die Kreuzung sei schwer einsehbar gewesen, wie Cruise in einem Pressestatement bekannt gab.

Das AV erkannte das Einsatzfahrzeug fast sofort, als es in Sichtweite kam, was unserer zugrunde liegenden Sicherheitskonzeption und -erwartung entspricht. Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Enge dieser speziellen Kreuzung die visuelle Identifikation erschwert – sowohl für Menschen als auch für AVs – da sie stark von Gebäuden verdeckt ist, was bedeutet, dass es nicht möglich ist, Objekte um die Ecke zu sehen, bis sie physisch sehr nahe an der Kreuzung sind. 

Die Fähigkeit des AV, den Weg des Rettungswagens erfolgreich zu bestimmen, wurde durch die Tatsache erschwert, dass sich der Rettungswagen auf der Gegenfahrbahn befand, auf die er sich begeben hatte, um die rote Ampel zu umgehen. 

Cruise AVs sind in der Lage, Notfallsirenen zu erkennen, was ihre Fähigkeit erhöht, sicher in der Nähe von Einsatzfahrzeugen und den dazugehörigen Szenen zu operieren. In diesem Fall erkannte das AV die Sirene, sobald sie sich von den Hintergrundgeräuschen abhob. 

Das Cruise AV erkannte zwar die Gefahr einer Kollision und leitete ein Bremsmanöver ein und verringerte seine Geschwindigkeit, konnte aber letztlich die Kollision nicht vermeiden.

Als erste Reaktion forderte die kalifornische Verkehrsbehörde DMV Cruise auf, die Anzahl der fahrerlosen Fahrzeuge in San Francisco vorläufig um 50 Prozent zu reduzieren. Tagsüber dürfen bis zum Abschluss der Untersuchungen aktuell damit nur mehr 50 fahrerlose, in der Nacht 150 fahrerlose Cruise unterwegs sein.

Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.

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