Wie Waymo-Autos Vertrauen schaffen

Zwei Tonnen schwere Roboter – und nichts anderes sind autonome Autos – müssen gewisse Verhaltensweisen zeigen, die uns Vertrauen einflößen und Ängste nehmen. Nichts wollen wir weniger, als sich erratisch verhaltene Maschinen. Ein 7er BMW, der vor der Kreuzung steht und den Motor aufheulen lässt? Bei einem menschlichen Fahrer wissen wir, da sitzt ein Arschloch hinter dem Lenkrad. Aber bei einem selbstfahrenden Auto, das solch Verhalten zeigt, fürchten wir uns. Da kommt uns sofort Terminator in den Sinn.

Deshalb werden autonome Autos voraussichtlich nicht nur anders aussehen – wie schon die Google-Eier weniger hässlich als niedlich aussahen und sich zuvorkommend verhielten – sondern sie müssen sich auch anders benehmen und das ganze Ambiente auf Vertrauen aufgebaut sein. Nicht nur für die Außenwelt, sondern auch für die Passagiere.

Ryan Powell, Designer bei Google, veröffentlichte einen Blog in dem er auf die verschiedenen vertrauensbildenden Maßnahmen für Passagier eingeht. Die App mit der man ein Waymo One bestellt zeigt bereits den Pfad an, den das Fahrzeug zur Abholung der Passagiere nehmen wird. Und dieser Weg mag nicht immer geradlinig sein, weil die Zufahrt des Fahrzeugs ja auch gesetzestreu und sicher erfolgen soll.

Schon beim Einsteigen empfängt den Passagier entspannende, ruhige Musik, die solange anhält, bis die Passagiere für die Fahrt bereit sind und den Startknopf drücken.

Einiges Kopfzerbrechen bereitete den Designer allerdings die Frage nach wie viel Informationen den Passagieren auf den im Fahrzeug montierten Bildschirmen zur Fahrt anzuzeigen ist. Auf den kleinen Monitoren können die Insassen mitverfolgen, was das Fahrzeug sieht und wohin es geht. Nicht immer ist alle Information notwendig, immerhin generieren die Fahrzeugsensoren Unmengen an Daten und überlagern das auf die digitalen Straßenkarten. Hier ist ein Beispiel wie das Bild für das Fahrzeug und jenes für die Passagiere aussieht. Man erkennt rasch, dass den Passagieren mitgeteilt wird, dass das Fahrzeug die wichtigsten Objekte wie eben beispielsweise andere Verkehrsteilnehmer im Blickfeld hat und entsprechend reagiert.

Auch der Pfad wird angezeigt, andere Fahrzeuge als blaue Rechtecke, und sogar einige Gebäude.

Ab und zu werden auch weitere Elemente auf dem Bildschirm angezeigt. So beispielsweise Ampeln und deren Status oder Zebrastreifen bei Kreuzungen oder auch andere relevante Verkehrsinformationen wie beispielsweise Geschwindigkeitsbeschränkungen.

In bestimmten Fällen, beispielsweise bei abrupten Bremsungen, ertönt ein Warnton mit einem Hinweis, warum das Fahrzeug diese Maßnahme ergriffen hat.

Der Designprozess konzentrierte sich dabei laut Ryan Powell an den Momenten, wo der Passagier neugierig wird und die Situation verstehen will. Die richtige Information in der richtigen Dosis zum richtigen Zeitpunkt hilft dabei Passagieren das Verhalten des Autos zu verstehen und ihm zu vertrauen.

Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.

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