Als die niederländische Google-Filiale Anfang 2016 ein Video veröffentlichte, das von der Entwicklung von selbstfahrenden Fahrrädern und deren Beitrag zur wirtschaftlichen Produktivität und der Entlastung von Müttern sprach, war schnell klar, dass es sich um einen Aprilscherz handeln müsse. So überzeugend das Video gemacht war, es war doch (leider) nur gelungener Aprilscherz.
Die Aprilscherze werden nun von der Wirklichkeit eingeholt. Der Transportnetzwerkdienstleister Uber enthüllte im Jänner 2019, dass er an selbstfahrende Elektrofahrrädern und E-Scootern arbeite. Das macht Sinn, da heute sogenannte menschliche ‚Pickers‘ die Räder und Scooter einsammeln und in die Stadtteile verteilen oder zur Wartung und zum Aufladen bringen.
Doch nun haben Forscher der Tsinghua Universität in China unter Leitung von Prof. Luping Shi einen Prototypen eines selbstfahrenden Fahrrades vorgestellt. Das Vehikel hat Stabilisatoren eingebaut, sowie einen neuartigen KI-Chip, der es ermöglicht, dass das Fahrrad Sprachbefehlen folgen kann. ‚Schneller‘, ‚links‘ und ‚rechts‘ sind Befehle die das Fahrrad auch sogleich ausführt. Auf der Teststrecke sieht man das Fahrrad auch kleineren Hindernissen ausweichen.
Der KI-Chip basiert auf einem sogenannten Spiking Neural Network (SNN), das das menschliche Gehirn emuliert. Der chinesische Name des Chips lautet übrigens ‚Tianjic‘ (天机*), was übersetzt soviel wie ‚himmlische Maschine‘, ‚unbekannte Mysterium der Natur‘, oder ‚Vertraulichkeit‘ bedeutet.
Hier ist übrigens das Video von Google aus dem Jahr 2016:
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
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