Was bedeutet die kalifornische Robotaxi-Zulassung?

Mit der Entscheidung der kalifornischen Public Utility Commission (CPUC), die Waymo und Cruise die Erlaubnis gibt, offiziell einen fahrerlosen Robotaxidienst in ganz San Francisco aufzunehmen, gilt es sich anzusehen, was das genau bedeutet.

Zuerst mal dürfen nun Waymo und Cruise Robotaxis im gesamten Stadtgebiet von San Francisco 24 Stunden, 7 Tage die Woche ohne Einschränkung für Passagiere betreiben. Sie dürfen dafür auch Fuhrlohn einheben. Die Fahrzeuge dürfen sowohl mit als auch ohne Sicherheitsfahrer mit Passagieren betrieben werden. Das unterscheidet sich vom bisherigen Testbetrieb, bei dem es zeitliche und geographische Einschränkungen gab, und auch unbezahlt durchgeführt werden musste.

Mit der Entscheidung darf Waymo auch sowohl fahrerlos wie auch mit Sicherheitsfahrer und Passagieren in und um Mountain View und in Teilen von Los Angeles fahren. Hier allerdings noch ohne Fuhrgeld verlangen zu dürfen.

Die detaillierte Resolution für Waymo gibt es hier, die für Cruise hier.

Ziele, die die CPUC mit der Erlaubnisentscheidung setzte, sind

  1. Schutz der Sicherheit der Fahrgäste;
  2. Ausweitung der Vorteile von AV-Technologien auf alle Kalifornier, einschließlich Menschen mit Behinderungen;
  3. Verbesserung der Transportmöglichkeiten für alle, insbesondere für benachteiligte und einkommensschwache Gemeinden;
  4. Reduzierung der Treibhausgasemissionen, Luftschadstoffe und toxische Luftschadstoffe, insbesondere in benachteiligte Gemeinden.

Auch dürfen Einsatzkräfte im Fall der Fälle die noch mit Lenkrädern ausgestatteten Robotaxis von Waymo (Jaguar iPace) und Cruise (Chevrolet Bolt) manuell aus einer Einsatzzone fahren. Waymo darf mit Geschwindigkeiten von bis zu 65 Meilen pro Stunde (104km/h), Cruise bis zu 35 Meilen pro Stunde (56km/h) fahren.

Sowohl Waymo als auch Cruise arbeiten daran, neue Fahrzeugtypen ohne Lenkrad auf die Straßen zu bringen. Cruise hat den Cruise Origin, Waymo das Fahrzeug von Zeekr. Von diesen dürfen aber in einer Selbstzertifizierung maximal 5.000 Stück auf den Straßen fahren, ohne dass zuerst von der amerikanischen Regierung Anpassungen an den Gesetzen und Vorschriften wie von der NHTSA vorgegeben vorgenommen worden sind. GM, die Mutterfirma von Cruise und Waymo arbeiten mit dem Kongress an den Änderungen.

Beide Unternehmen wollen in den nächsten Tagen und Wochen Schritt für Schritt die Dienste für die Öffentlichkeit öffnen. Da allein Waymo in San Francisco 100.000 Interessierte auf der Warteliste für den Dienst hat, will Waymo den Dienst nicht gleich überfordern und die Passagiere verärgern. Aktuell haben beide Hersteller zusammen um die 600 Fahrzeuge in San Francisco in Betrieb, diese Zahl wird nun wohl rasant ansteigen.

Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.