Maschinenlern-Cluster für Tesla FSD geht in Betrieb

Vor einiger Zeit kündigte Tesla an, einen eigenen Supercomputer für das Maschinenlernen der Full Self Driving-Funktionalität aufzubauen. Dieser scheint nun ab Montag in Betrieb zu gehen, wie Tim Zaman, Engineering Manager für die KI-Infrastruktur bei Tesla und Twitter/X in einem Tweet bekanntgab.

Interessant sind die Details. Das System besteht aus 10.000 Stück H100 Prozessoren von NVIDIA, von denen jeder einzelne 30.000 Dollar kostet. Die Kosten dieses Supercomputers belaufen sich somit um die 300 Millionen und sind bei Tesla vor Ort installiert.

Die Chips selbst sind Tensor GPUs, abgekürzt TPUs, die sich speziell für massive parallele Matrizenrechnungen eignen, die bei Maschinenlernsystemen zum Einsatz kommen. Auch die generativen vortrainierten Umwandler (GPTs) werden auf GPU oder TPU-Clustern trainiert.

Mit dem Supercomputer kann Tesla die Videodaten von 5 Millionen an Kunden ausgeliefert Fahrzeuge analysieren und die FSD weiterentwickeln. Alleine der direkte Cache umfasst 200 Petabyte. Teslabesitzer können Tesla Zugriff auf ihre Videodaten genehmigen, indem sie in den Einstellungen dies entsprechen einstellen. Dabei werden schon seit Jahren und gemäß älterer Auswertungen pro Monat mindestens vier Gigabyte an Daten an Tesla geschickt. Auf diese Videodaten greift Tesla für den FSD-Supercomputer nun zu.

Tesla erhofft sich mit dem TPU-Cluster die FSD 12 nun soweit zu bringen, dass damit auch Level 4 autonomes Fahren möglich wird. Allerdings scheint die Wahl der NVIDIA H100 Prozessoren ein Abgehen von den ursprünglichen Plänen zu sein, die Tesla-Eigenentwicklung Dojo D1-Prozessor für den Cluster zu verwenden. Ob das mit Produktionsschwierigkeiten zu tun hat oder anderen Gründen, ist nicht bekannt.

Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.

7 Kommentare

  1. Vor einiger Zeit sagtest Du mal NVIDIA sei in Sachen AI Kreisliga gegenüber Tesla. Wie passt das denn nun zusammen?
    Was ich ja auch nicht verstehe: Waymo hat ein paar hundert Autos auf der Straße und Tesla 5 Mio – Waymo kriegts hin und Tesla kommt keinen Meter voran – seit Jahren gleiches Thema: Sie sehen kein Land. Kann mir ja niemand erzählen, dass das an den Testdaten liegt…

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    1. Wo habe ich das gesagt?
      Zwei verschiedene Ansätze, zwei verschiedene Auswirkungen. Hier wird Wasser in Töpfen gekocht (geofenced, mit vielen teuren Sensortypen, von Waymo und Cruise), dort der Ozean gekocht (nicht geofenced, überll dort wo Teslas fahren, mit viel billigerer Hardware). Der Fortschritt ist sichtbar, wenn auch langsamer. Bin vergangene Woche 7x mit einer belgischen Delegation zwischen 10-30 Minuten in SF mit Tesla FSD gefahren, um die zu demonstrieren, und das Ergebnis war teilweise sehr beachtlich.
      Bist gerne mal eingeladen, mitzufahren, wenn Du nach SF kommen solltest. Sowohl mit FSD Beta als auch mit Cruise.

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