Geschichte des Automobils im Mercedes Benz Museum

Niemand hat mehr Autorität, wenn es um Automobilgeschichte geht, als Mercedes Benz. Nicht nur dass Carl & Bertha Benz das erste seriengefertigte Automobil produzierten, auch die Erfolge beim Rennsport, der Standard in der Fahrzeugsicherheit, sowie die hohe Qualität und die niemals langweilenden Designs machen Daimler Benz zur Autorität.

Das Mercedes Benz Museum in Stuttgart lädt zu einem Rundgang durch die Automobilgeschichte, und das ohne Besucher zu erschlagen. Im futuristisch anmutenden Brutalismus-Bau des Museums wandern die Interessierten von der obersten Etage – hinaufgebracht durch was man nicht anders als Silberpfeilaufzügen bezeichnen kann – in Spiralen abwärts von den Anfangszeiten über 100 Jahre in die Gegenwart und Zukunft.

Erstaunliches erfährt man dabei, neben den im Neckar versenkten und 113 Kilometer langen Flussketten Mitte des 19 Jahrhunderts, an denen sich Schiffe stromaufwärts bewegten, bis hin zur Daimler-Motor Waggonet, die 1887 auf dem Cannstädter Volksfest zum Einsatz kam.

Automobile, wie wir sie nur mehr aus alten Filmen und dem Museum kennen, die noch kastenförmige Aufbauten hatten und teils offen fuhren, bilden dann auf der nächsttieferen Etage die Besucher weiter.

Busse, wie wir sie noch nicht gesehen haben, amüsieren und erstaunen zugleich die Interessierten. So der in Argentinien hergestellte und üppig dekorierte Linienbus. Sein älteres englisches Pendant mutet beinahe zu dünn und fragil an, als dass er eine Kurve nehmen könnte, ohne seine Passagiere abzuschütteln, wären da nicht die verzierten Eisengitter.

Boliden aus einer Zeit, als in Chicago die Mafia solche Autos für Hit-and-Runs verwenden hätte können, heben sich im nächsten Raum durch verschwenderisch angebrachten Chrom und Stahl hervor.

Ein Postbus mit Doppelachse hinten ist nicht nur ein Bus der Postsäcke transportiert. Nein, es war das Postamt auf Rädern. Eingesetzt von der österreichischen Post bot er Platz für gleich vier Schalterbeamte und hatte sogar einen Briefeinwurfschlitz. Details, Details, Details!

Verschiedene Funktionsfahrzeuge vom Messfahrzeug, Polizeiwagen bis hin zum Papamobil aus dem Jahr 1980 vereinen sich auf dieser Ebene.

Silberpfeile wohin man schaut aus den unterschiedlichen Epochen bilden den Abschluss der Ausstellung.

Wer Mercedes Benz Museum sagt, darf das Gebäude selbst nicht vergessen. Dieses alleine ist bereits sehenswert. Von den schon erwähnten Silberpfeilaufzügen, zur lichtdurchflossenen Brutalismusarchitektur und Designelementen die die Ausstellungsstücke ergänzen dient alles, um die Marke Mercedes Benz zu unterstützen.

Hier ist ein etwas längeres Video zum Rundgang durch das Museum.

Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.

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