Lange hat es gebraucht, und der Kampf von Harley-Davidson mit sich selbst und seiner Geschichte war deutlich sichtbar, doch nun ist es fix. Harley-Davidson wird innerhalb der nächsten 18 Monate ein elektrisches Motorrad auf dem Markt bringen.
Der für seinen lauten und charakteristischen Sound bekannte amerikanische Motorradhersteller hat schon vor vier Jahren den ersten Elektromotorradprototypen vorgestellt und Kunden eingeladen, diesen auszuprobieren. Über die vergangenen Jahre wurde immer wieder Iterationen und Verbesserungen vorgenommen. Irgendwie fiel es der amerikanischen Ikone aber schwer, sich mit Elektromotorrädern anzufreunden, es scheinen allerdings die Vorstöße der Wettbewerber und generelle Probleme den Ausschlag gegeben zu haben, in die Zukunft vorzustoßen.
So hat Harley-Davidson weitere Arbeitsplatzreduzierungen angekündigt. Auch die Kundschaft wird immer älter. Lag der Altersdurchschnitt um 2000 noch bei 35 Jahren, so sind Harley-Davdison-Fahrer heute älter als 50. Seit mehreren Quartalen sinken auch die Absätze. Im letzten Quartal sanken die Absätze um 11 Prozent, für das ganze Jahr 2017 um 8,5 Prozent. Harley-Davidson kämpft auch mit der Tatsache, dass es als Einzelunternehmen keine Automobilindustrie wie BMW oder Honda hinter sich hat, die eine gemeinsame Entwicklung und Quersubvention der Technologieforschung erlauben würde.
Es sollen zwischen 25 und 50 Millionen Dollar pro Jahr in die Entwicklung des elektrischen Motorrades fließen. Den lauten, blubbernden Sound in dieser Form wird es nicht mehr geben, es soll aber trotzdem auch bei diesem Motorrad einen charakteristischen Harley-Sound geben. Ein Wermutstropfen ist, dass das Motorrad gerade mal 80 Kilometer Reichweite haben soll. Das erscheint wenig ambitioniert. Es soll von 0 auf 100 in 4 Sekunden beschleunigen.
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
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