Shenzhen, die Elektronikkapitale der Welt und Schwesterstadt von Hong Kong, hat nach der Umstellung der öffentlichen Busflotte auf mehr als 16.000 Elektrobusse Ende 2017 nun einen weiteren Meilenstein geschafft.
Fast die gesamte Flotte von 21.689 Taxis wurde auf Elektrotaxis umgestellt. Somit sind mit 20.135 Fahrzeugen aktuell 94 Prozent aller Taxis in der Stadt voll elektrisch unterwegs. Die meisten der Fahrzeuge kommen wie schon bei den Bussen vom chinesischen Hersteller BYD.
Die Umstellung der Busse und Taxis hat für die Bevölkerung der Stadt bereits sicht- und hörbare Ergebnisse gebracht. Die Luft ist reiner als früher, und auch der Stadtlärm hat deutlich abgenommen.
Herausforderungen stellen allerdings noch die nicht ausreichende Ladeinfrastruktur dar. Zwar wurden mit der Umstellung auch tausende neue Ladestationen aufgestellt, dieser Zuwachs konnte aber mit der Geschwindigkeit der Umstellung nicht Schritt halten.
Hier ist die Verlautbarung der Stadtverwaltung (übersetzt aus dem Chinesischen mit Google Translate):
Es gibt 20135 reine Elektrotaxis von Shenzhen, die 94,21% der Gesamtzahl der Taxis ausmachen.
Die städtische Kommunikationskommission von Shenzhen sagte am 3. Jänner, dass der Anteil der reinen Elektrotaxis in Shenzhen 94,21% erreicht hat und 1.350 Fahrzeuge später in Betrieb genommen werden. Die Taxiindustrie in Shenzhen hat damit eine fast vollständige Elektrifizierung erreicht. Durch die reine Elektrifizierung werden Shenzhens „rot-grüne“ Integrationsprobleme gelöst.
http://www.sztb.gov.cn/zwgk/jtzx/gzdt/czdt/201901/t20190104_15246494.htm
Als eine der 13 Pilotstädte in Chinas staatlichem Programm „Demonstration und Förderung von energiesparenden und neuen Energiefahrzeugen“ fördert Shenzhen seit 2010 bundesweit Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Am 3. Jänner 2019 gab die Shenzhen Municipal Communications Commission bekannt, dass die Taxis in Shenzhen vorwiegend elektrifiziert seien.
Nach Angaben der städtischen Kommunikationskommission gab es Ende Dezember 2018 in der Stadt 21.689 Taxikennzeichen, darunter 21.485 reine elektrische Taxis. Die Anzahl der betriebenen reinen Elektrotaxis beträgt 20135, was 94,21% der Gesamtzahl der Taxis ausmacht, und es gibt noch immer 1.350 elektrische Taxis, die erst in Betrieb genommen werden müssen.
Der derzeitige Kraftstoffzuschlag für Shenzhen-Kraftstofftaxis beträgt 2 Yuan pro Kilowattstunde. Nach dieser Berechnung belaufen sich die jährlichen Zuschläge für die 21.400 elektrischen Taxis in Shenzhen auf 625 Millionen Yuan. In Bezug auf die Energieeinsparung sparen reine Elektrotaxis 69,5% mehr Energie als herkömmliche Benzinfahrzeuge: Knapp 21.000 reine Elektrotaxis sparen jährlich 323.000 Tonnen Kohle und 226.000 Tonnen Alternativkraftstoff. In Bezug auf die Verringerung der Kohlendioxidemissionen können 21.000 Elektrotaxis die Kohlendioxidemissionen um 856.000 Tonnen pro Jahr reduzieren, was der Kohlendioxidaufnahme der Vegetation im Wutong Mountain Scenic Area von einem Jahr entspricht. Bei der Verringerung der Schadstoffemissionen werden die jährlichen Schadstoffemissionen wie Stickoxide, Nichtmethankohlenwasserstoffe und Feinstaub 438 Tonnen erreichen.
Das nachfolgende Video von der South China Morning Post spricht auch die speziellen Herausforderung die sich beim Aufbau einer Ladeinfrastruktur bei solchen raschen Umstellungen ergeben:
Beeindruckend ist auch das Video von der Auslieferung von Bussen und Taxis durch BYD:
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
In der Zwischenzeit hat die Stadt Stuttgart (wo Daimler und Porsche ihren Sitz haben) ausgerechnet Taxis und Bussen eine Ausnahme vom Diesel-Fahrverbot gewährt. Neulich fuhr ich in einem älteren Mercedes Diesel-Bus zur S-Bahn und musste feststellen, dass das Fahrzeug ursprünglich für den französischsprachigen Markt gebaut worden war: „Arrêt demandé“. Führt dies nun dazu, dass unsere Nachbarländer ihre alten Diesel-Busse, die bei ihnen nicht mehr fahren dürfen, in Stuttgart „entsorgen“?
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