Der Reifegrad einer Industrie zeigt sich am Übergang von einer Alles-ist-erlaubt-Kultur zu einer, wo die beteiligten Start-Ups und Unternehmen der Öffentlichkeit ihren verantwortungsvollen Umgang mit Daten, sowie Leib und Leben vermitteln wollen. So sahen wir in den vergangenen Monaten die Veröffentlichung mehrerer Sicherheitsberichte von den Entwicklern von Selbstfahrtechnologien, die von Tesla bis Robomart reichten.
Nun schließt sich dem das 2018 gegründete und in Mountain View beheimatete Start-Up Kodiak Robotics an. Der Sicherheitsbericht 2020 geht auf die wichtigsten Fragen zu den eingesetzten Technologien, den Sicherheitsprozessen, der Sicherheitskultur im Unternehmen und den bisherigen Erfahrungen ein. Der sogenannte Kodiak Driver soll bei den Fahrzeugen die vollautonome Fahrt auf der Autobahn übernehmen. Die Fahrzeugsteuerung vom Ausgangspunkt zur Auffahrt auf den Highway und die Abfahrt vom Highway zum Ziel übernimmt allerdings dein menschlicher Fahrer.

Auch wie die Sicherheitsfahrer geschult werden und welche Eingriffe sie vornehmen müssen oder von ihnen erwartet werden findet sich darin. Der Bericht spricht auch über die verwendeten Sensoren, die Entscheidungs- und Planungsmodelle, die Redudanz der System, sowie die Simulationen, mit denen das Start-Up die Algorithmen neben den Fahrten in der realen Welt verbessert.
Speziell interessant für das europäische Denken ist die Tatsache, dass Kodiak aktuell keine Anstrengungen unternimmt, das Fahrzeug mit der Außenwelt durch V2V- oder V2X-Verbindung kommunizieren lassen. Das wird aus Cybersecurity-Gründen gemacht, um Angreifern keine Angriffspunkte zu bieten.
Kodiak betreibt aktuell 10 Test-LKWs, wobei die vollautonomen Testfahrten in Texas stattfinden, während in Kalifornien die Funktionen in einem Fahrerassistenzmodus vorgenommen werden.
Hier geht es zum Kodiak-Sicherheitsbericht.
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
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