Warum mit Apples iCar nichts weitergeht

Projekt Titan, iCar, Elektroauto, selbstfahrende Autos. Und dann Beinaheunfälle mit gerade noch vermiedenem Personenschaden. Seit Jahren rumort es um Apples Anstrengungen, ein eigenes Auto zu entwickeln, und damit das ultimative mobile Gerät auf den Markt zu bringen.

The Information hat eine Recherche veröffentlicht, in der Wayne Ma einen Einblick in Apples achtjährigen Kampf um die Entwicklung eines selbstfahrenden Autos gibt. Und das Bild das er zeichnet, scheint eines von Führungslosigkeit, hoher Personalfluktuation, einer von Apples Kultur geprägten Geheimniskrämerei und nur wenig Fortschritt zu sein. Geht man durch die Liste an Apple-Managern, die das Projekt geleitet haben, dann scheint dort alle paar Monate eine neue Person am Steuer zu sein.

Gleichzeitig gibt es aber von ganz oben – sprich von Apple-CEO Tim Cook – fast gar keine Leadership. Das unterscheidet Apple von Zeiten Steve Jobs, der sich hundertprozentig zu Projekten einbrachte, die Vision vorgab und Entscheidungen fällte. Jonathan Ive, der ursprünglich Steve Jobs Rolle nach dessen Tod übernommen hatte, hat mittlerweile auch Apple verlassen. Das Titan-Projekt – Codename T172 – scheint unter Apple-Managern so sehr als heißer Kartoffel betrachtet zu sein, dass sie Mitarbeiter davor warnen, zu diesem Projekt zu wechseln.

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Helfen tut da nicht, dass es beim autonomen Fahren kaum Fortschritte zu geben scheint. Wir haben diese Tatsache schon in den Disengagementberichten mit Staunen zur Kenntnis genommen, als beispielsweise 2018 Apple 872 Disengagements auf 1.000 Kilometer berichtet.

Auch bestätigt der Artikel die übertriebene Sensorausstattung, die in der zweiten Generation übers Ziel hinausgeschossen hatte. 14 Velodyne LiDARs und andere Sensoren auf einem Lexus SUV trieben die Stückkosten pro Testfahrzeug bis auf eine Million Dollar. Und Apple hat damals davon mehr als fünf Dutzend, 2021 nur mehr 37. Im Vergleich dazu war vor einigen Monaten ein zwei Jahre altes Testfahrzeug auf der Basis eines Lincoln MKZ mit Ausstattung von AutonomouStuff um 200.000 Dollar angeboten, der Neupreis hatte 400.000 Dollar betragen.

The Information berichtet auch von einem Zwischenfall, bei dem beinahe ein Jogger überfahren worden wäre, hätte nicht der Sicherheitsfahrer eingegriffen und das Schlimmste verhindert. 2018 bemerkte ein Projekt Titan-Ingenieur, dass fast jede Minute die Kontrolle vom Sicherheitsfahrer übernommen werden musste.

Wie es weitergeht ist nicht ganz klar, wenn man die Details aus der Recherche betrachtet. Keine klare Vision, zu oft ein Führungswechsel, zu wenig Fortschritt, keine Verbindlichkeiten des Vorstands, gefolgt von regelmäßigen Stellenabbauten gefolgt von neuen Einstellungsrunden. Und nun kommt noch ein Umzug der Gruppe von der Kifer Road in Sunnyvale auf den Orchard Pkwy in San Jose hinzu. In den angrenzenden Straßenzügen befinden sich bereits WeRide, AutoX, Cepton und Rivian.

Grund für den Umzug? Gegenüber dem aktuellen Apple iCar-Parkplatz wird ein Wohnkomplex gebaut, von dem die zukünftigen Bewohner hineinsehen könnten.

Auf The Information gibt es noch weit mehr Details zu Apples bisher wenig erfolgreichen Anstrengungen.

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Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.

4 Kommentare

  1. Hallo Mario,
    Ich verfolge deine News seit einiger Zeit mit grossem Interesse.
    Ist es wahr, dass Apple beabsichtigt Li Auto zu kaufen und bereits den Preis verhandelt hat?
    Das würde zur Tatsache passen, dass sie es alleine in nützlicher Frist nicht auf die Reihe kriegen…
    Gruss
    Rene

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    1. Es gab immer wieder Gerüchte, dass sie mit Herstellern diskutierten, bei denen ihr iCar produzieren zu lassen.

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  2. Hallo René,
    woher hast Du dieses Gerücht. In Investment-Kreisen habe ich das in der Tat auch schon gehört…
    Grüße, Stefan

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