Gerücht: Tesla hat erste Testfahrten von Küste zu Küste im autonomen Modus vorgenommen

Angekündigt hat Elon Musk sie bereits für Ende 2017, aber nun verdichten sich die Gerüchte, dass Tesla dabei ist sie auszuführen. Nämlich eine Fahrt in einem Serienfahrzeug im autonomen Modus von einer Küste der USA zur anderen. Immerhin eine Strecke von fast 2.800 Meilen oder 4.500 Kilometern.

Der Autopilot ist seit fast 3 Jahren in den allen Teslas vorhanden und durchlief mehrere Änderungen. Auch die Hardware für den Autopiloten wurde immer mehr ergänzt. Seit Oktober 2016 wird das erweiterte Hardwarekit 2.0 in alle neuen Fahrzeuge eingebaut. Der Autopilot wurde zu einem definierenden Bestandteil der Teslas.

Elon Musk versprach dann, Ende 2017 eine Testfahrt durchzuführen, bei der auf der gesamten Strecke der Fahrer nicht mehr eingreifen muss, sondern das Fahrzeug die 4.500 Kilometer vollständig autonom fahren würde. Ein Video einer solchen Testfahrt auf wenigen Kilometern abseits von Highways wurde zum ersten Ende 2016 gepostet.

Im Reddit-Teslamotors-Forum begann eine Diskussion, inwieweit solch Testfahrten realistisch sind und was sie bedeuten. So wurden von nicht näher genannten Quellen von innerhalb Tesla angegeben, dass mehrere Testfahrten unternommen werden. Die dienen dazu Situationen mit denen der Autopilot nicht fertig wird dem System beizubringen und zu wiederholen. Bislang soll das Fahrzeug auf 30 sogenannte ‚Disengagements‘ kommen. Ein Disengagement tritt dann ein, wenn das Fahrzeug bei einer Fahrsituation nicht mehr weiter weiß und der Autopilot an einen menschlichen Sicherheitsfahrer übergibt. Dreißig Disengagements auf 4.500 Kilometer bedeutet, dass das Fahrzeug im Schnitt alle 150 Kilometer übergeben muss (oder ungefähr sieben Mal pro 1.000 Kilometer).

Im Vergleich der für in Kalifornien testenden Unternehmen, die alljährlich einen verpflichtenden Disengagement Report an die kalifornische Verkehrsbehörde DVM einreichen müssen, sieht das relativ gut aus. Die Zahlen des Berichts von Anfang 2017, der die Fahrten bis November 2016 inkludierte, zeigen dass Tesla sich damit selbst massiv verbessert – von 205 Disengagements auf sieben auf 1.000 Kilometer – und damit in der Nähe von BMW, Ford und Nissan liegt. Waymo liegt allerdings mit knapp 0,1 Disengagements auf 1.000 Kilometer weit voraus.

Allerdings vergleichen wir da mehrere paar Schuhe. Die Disengagement Reports des kalifornischen DMV sind für die Behörden gedacht und dienen zur Fahrzeugentwicklung und Abfrage des Status für den DMV. Tesla hingegen will mit der Fahrt von Küste-zu-Küste sicherlich auch einen PR-Stunt schaffen. Den internen Tesla-Quellen zufolge wird vermutet, dass die Ingenieure, die am Tesla Autopilot arbeiten, diese Testfahrten sehr genau vorbereiten. Und das inkludiert das Vermeiden extremer Wetterbedingungen (Schneefahrten), Umgehen von Baustellen (keine Baustellenhütchen), Fahrt nur auf zumindest zweispurigen Highways, und das vorherige Abfahren der Strecke mit Scoutingfahrzeugen.

Erschwerend kommt hinzu, dass die heutigen Tesla Serienfahrzeugen keine Lidars umfassen, die von fast allen anderen Unternehmen verwendet werden um autonome Autos zu entwickeln. Elon Musk vertritt die Meinung ohne teure Lidars auskommen zu können. Diese kosten heute zwischen 4.000 und 75.000 Dollar. Aufgrund der rasanten Weiterentwicklung von Kameras und Algorithmen könnte er aber recht behalten und sein Kalkül nicht auf Lidar zu setzen aufgehen.

Wie auch immer: Die Tesla-Besitzer die ein Fahrzeug mit einem Baudatum nach Oktober 2016 besitzen werden davon profitieren, sobald die Erkenntnisse aus solch einem Husarenstück von Testfahrt dann in einen Update des Autopiloten einfließen und auf über 100.000 Tesla Model S, X, und 3 hochgeladen werden.

Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.

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