Vier Jahre. So lange dauerte laut Porsche die Entwicklung des ersten elektrischen Sportwagen aus dem Hause. Eigentlich eine Rekordzeit für einen deutschen Autobauer, wenn man bedenkt, dass eher sieben Jahre hierzulande üblich sind. Und das auch trotz den Turbulenzen rund um den Dieselskandal und dem Austausch gleich mehrere CEOs in der Konzernmutter Volkswagen.
Aber jetzt hat Porsche zu den Ursprüngen des Gründer zurückgefunden, der vor 120 Jahren eigentlich auch mit Elektroautos begann. Die Messlatte heute lag allerdings höher und man darf Porsche durchaus gratulieren zum ersten Fahrzeug, das es mit Tesla aufnehmen kann.
An drei Standorten gleichzeitig in China, Deutschland und Kanada wurde der Porsche Taycan vorgestellt. Und die Leistungsdaten, die bereits in den vergangenen Tagen und Wochen angeteasert worden waren, können sich sehen lassen.
Leistung | Wert |
Elektrische Reichweite (WLTP) | 450 km |
Ladeleistung | 270 kW |
Akku-Kapazität | 93,4 kWh |
Normverbrauch auf 100 km | 26,9 kWh |
Regenerative Bremsleistung | 265 kW |
Drehmoment | bis zu 1.050 Nm |
Spitzenleistung | 560 kW / 761 PS |
Beschleunigung von 0 – 100 km/h | 2,8 Sekunden |
Beschleunigung von 0 – 200 km/h | 9,8 Sekunden |
CW-Wert | 0,22 |
Weitere Details waren ein Zweiganggetriebe und die Ladeleistung von 270 kW, die 100 km in 5 Minuten laden kann, sowie das durchgängige Display auf Fahrer- und Beifahrersitz. Laut Porsche wurde die gesamte Bedienung für den Taycan neu ausgearbeitet. Software-Updates sollen nun online Over-the-air, wie schon von Tesla bekannt, erfolgen.
Vorher schon unterzog Porsche den Taycan intensiven Tests. So wurden in Le Mans in 24 Stunden 3.425 Kilometer absolviert, oder die Nürburgringrunde mit der neuen Spitzenzeit von 7:42 Minuten absolviert.
Und Porsche meint es ernst. So sind bis 2022 Ausgaben von €6 Milliarden geplant, um die Fahrzeug- und Batterieproduktion in einer Zero-Impact-Fabrik im Stammsitz Zuffenhausen sicherzustellen. Bis 2026 soll jeder zweite ausgeliefert Porsche elektrisch sein. Auch hat Porsche kräftig eingestellt. Die Mitarbeiterzahl hat sich verdoppelt.
Der Elefant im Raum war natürlich Tesla, auch wenn Porsche CEO Oliver Blume meinte, es gäbe kein vergleichbares Fahrzeug, an dem man sich messen konnte. Natürlich gibt es das, und es wird nun spannend zu sehen, wie Tesla reagieren wird. Aber auch, wo Porsche noch aufzuholen hat. Elektrifizierung ist nur der erste Schritt. Der Ausbau des Ladestationsnetzwerk mit den Superchargern wird nun dringlich, die Abfrage und Behandlung von Fahrdaten, aber auch die Technologie zum autonomen Fahren.
Hier die lang ersehnten Bilder zum Porsche Taycan, der bei der Präsentation als elektrifizierte Seele bezeichnet wurde. Dieses Auto ist sehr gelungen und wird den Sportwagenmarkt für Verbrenner kannibalisieren.
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
„Die Messlatte heute lag allerdings höher und man darf Porsche durchaus gratulieren zum ersten Fahrzeug, das es mit Tesla aufnehmen kann.“
Ich glaube kaum dass ein Tesla es mit Porsche aufnehmen kann. Denn abgesehen davon dass auch ein Tesla Model 3 noch immer krumm und schief ist (Spaltmaße) ist das oberste Entwicklungsziel von Porsche noch immer Vollgasfestigkeit. Demnach muss jeder Porsche auf jeder Rennstrecke der Welt mindestens 30 Minuten Renntempo vertragen, ohne dass sich Leistungsabgabe, Bremsleistung, Reifen, etc, verschlechtern.
Das ist der Grund warum man einen Porsche kauft: Es ist ein straßenzugelassener Rennwagen.
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