Wenn du meinst, dich kann nichts mehr überraschen, dann kommt Sony und stellt auf der CES sein Elektroauto vor. Nichts beschreibt den Umbruch in dem sich die Automobilbranche aktuell befindet besser, als Neueinsteiger aus Branchen, die bislang nur wenig damit zu tun hatten. Software- und Internetfirmen wie Baidu, Apple oder Waymo, und Staubsaugerfirmen wie Dyson haben alle mit dem Gedanken gespielt oder sind tatsächlich dabei.
Sony selbst hält sich bedeckt, ob sie wirklich ein Elektroauto bauen wollen. Vielmehr wird betont, dass das Unternehmen bereits heute sehr viele elektronische Komponenten baut, die entweder schon jetzt in Autos verwendet werden, oder mit dem Umstieg auf elektrische, connected und autonome Fahrzeuge neue Komponenten hinzukommen.
Ich denke, bei Sony hat man erkannt, dass man schon sehr viel mehr in der Automobilindustrie drinsteckt, und sich das zukünftig noch viel stärker entwickeln wird, als man sich bisher bewusst war. Sobald man sich dessen bei Sony gewahr wurde, gab’s dann aber scheinbar kein Halten mehr. Anstelle die Komponenten auf der CES losgelöst oder in einem Plexiglas-Modell zu zeigen, wie das beispielsweise ZF oder Aisin gemacht haben, dachte man sich bei Sony vermutlich so ungefähr „Scheiß drauf! Wir bauen ein ganzes Auto!“
Über den Sony Vision-S selbst lässt sich nun nicht so wirklich viel sagen, als dass es silbergrau ist und wie anderen Elektroautokonzepten wie dem Lucid Air ähnelt. Schönheit ist es meiner Meinung nach keines, aber das war vermutlich nicht wirklich das Ziel. Vielmehr sollten mehr als 30 Komponenten zur Schau gestellt werden, die Sony heute schon liefert und in Zukunft in Fahrzeugtechnologien sieht. Bezeichnend ist, dass Sony auch nicht in der Automobilhalle ausstellt, sondern bei den Entertainmentsystemen.
Das Fahrzeug selbst hat hat wie mittlerweile jedes neue Elektroauto versenkbare Türgriffe, Leuchtleisten um das Auto herum, Panoramadach, und einen LED-Screen der über die ganze Wagenbreite reicht. Insgesamt 33 verschiedene Sensoren innen und außen, mehrere Bildschirme und 360 Audio werden vorgeführt.
Das Auto scheint auf einer von Magna gebauten Elektroautoplattform zu basieren. Bislang hat sich Sony bedeckt gehalten, ob es selbst ein Elektroauto bauen möchte.
Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.
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