GM halbiert Ausgaben für die Cruise Robotaxi-Abteilung

In einer Telefonkonferenz mit Investoren, Analysten und der Presse sprach General Motors-CEO Mary Barra heute auch über die Zukunft der Robotaxi-Einheit Cruise. Nach einem Unfall hat Cruise vorübergehend alle Aktivitäten einstellen müssen und unterging einerseits einem Managementwechsel, andererseits einer Restruktuierung, der zwanzig Prozent der Mitarbeiter zum Opfer fielen.

Barra kündigte weitere Ausgabenkürzungen an. Nach Ausgaben von 1,9 Milliarden Dollar und einem Vorsteuerverlust von 2,7 Milliarden Dollar will GM die Ausgaben um eine Milliarde Dollar kürzen. Seit der Akquise von Cruise hat GM acht Milliarden Dollar für die Robotaxi-Einheit ausgeben.

Mit dem Managementwechsel installierte GM den GM-Veteran Craig Glidden als Chief Administrative Officer das Ruder. Der seit 2019 bei Cruise tätige Mo Elshenawy übernahm als Cruise Präsident die undankbare Aufgabe, die Moral bei den Mitarbeitern wieder aufzubauen.

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GM will dabei die Ingenieure und andere Top-Talente im Unternehmen halten, was angesichts eines unklaren Zeitplans für die Wiederaufnahme des Betriebs und dem spürbaren Kulturwechsel eines Silicon-Valley-Startups zu einem von Detroiter GM-Veteranen geführten (mit allen guten und schlechten Teilen) eine ziemliche Herausforderung werden dürfte. KI-Talente und Ingenieure sind in der San Francisco Bay Area sehr begehrt und können neben hohen Gehältern auch erwarten, ihre Technologie schnell entwickeln zu dürfen. Das dürfte GM noch zu schaffen machen und ein Brain Drain scheint sich gerade abzuspielen.

Zwischenzeitlich sind die Cruise-Robotaxis auf der Chevrolet-Bolt-Basis aus allen Städten abgezogen worden und sollen beim Neustart später dieses Jahres mit neuer Software und möglicherweise upgedateten Sensoren zum Einsatz kommen. Der Neustart soll dabei in enger Zusammenarbeit mit den Behörden, der betroffenen Region und der dortigen Bevölkerung geschehen. Gerüchteweise soll es sich zuerst einmal um eine texanische Stadt handeln.

Wie es mit dem neuen Fahrzeugtyp, dem Cruise Origin, von dem schon dutzende gebaut worden sein sollen, weitergehen soll ist unklar. Die Ausgabenkürzungen könnten auf eine Einstellung dieses Fahrzeugtyps deuten, da der Bau dieser Fahrzeuge von einem GM-Kreditrahmen abhängig waren. Ich hoffe jedenfalls nicht, dass es zu einem Déjà Vu kommen wird, wie schon beim legendären ersten GM-Elektroauto EV 1.

Cruise und GM ist es klar geworden, dass sie in dieser Form nicht mit Waymo konkurrieren können. Die Google-Schwesterfirma expandiert in der Zwischenzeit seinen kommerziellen Robotaxidienst langsam in andere Städte und Regionen, wie die letzten Ansuchen an die CPUC zeigten.

Hier noch ein Auszug von der Telefonkonferenz mit Marry Barra:

Letzte Woche haben wir die Ergebnisse der Überprüfungen durch Dritte veröffentlicht, und wir haben bereits damit begonnen, wesentliche Änderungen vorzunehmen, um Cruise zu verbessern. Wir sind entschlossen, das Vertrauen unserer Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit durch unser Handeln zurückzugewinnen.

Unsere für 2024 geplanten Investitionen in Cruise spiegeln unsere bewusstere und schrittweise Markteinführungsstrategie wider, und wir entwickeln neue finanzielle Ziele und einen neuen Fahrplan. Die Ausgaben werden in diesem Jahr deutlich zurückgehen, aber wir werden weiterhin in die Mitarbeiter investieren, die die Software, die Spezialhardware und die KI-Funktionen weiterentwickeln. Dies spiegelt unser Engagement für unsere Vision wider, die darin besteht, die Sicherheitsvorteile der selbstfahrenden Technologie und ein skalierbares, profitables Unternehmen zu schaffen. Ich freue mich darauf, Ihnen bald unseren Zeitplan für die Rückkehr von Cruise AVs auf die Straße vorzustellen. [..]

Aufgrund der bedeutenden Veränderungen, die bei GM und Cruise im Gange sind, halten wir es für sinnvoll, mit einer Veranstaltung bis zum Ende des Jahres zu warten. Das gibt unserem Software-Team die Zeit, sich auf die Software für unsere bevorstehenden Markteinführungen zu konzentrieren, und wir werden in der Lage sein, mehr greifbare Beweise für alle vier Säulen – Säulen unserer Strategie – zu teilen: ICE, EV, AV und Software. Wenn wir uns treffen, werden wir Ihnen zeigen, was wir noch nicht getan haben, und Ihnen nicht nur sagen, was wir tun werden. In der Zwischenzeit haben wir bereits einen Fahrplan für die Rentabilität von E-Fahrzeugen im Jahr 2025 erstellt, und wir werden Sie auf dem Laufenden halten, sobald wir die Technologie und den Relaunch-Plan fertiggestellt haben.

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Über ChatGPT hat man viel gelesen in der letzten Zeit: die künstliche Intelligenz, die ganze Bücher schreiben kann und der bereits jetzt unterstellt wird, Legionen von Autoren, Textern und Übersetzern arbeitslos zu machen. Und ChatGPT ist nicht allein, die KI-Familie wächst beständig. So malt DALL-E Bilder, Face Generator simuliert Gesichter und MusicLM komponiert Musik. Was erleben wir da? Das Ende der Zivilisation oder den Beginn von etwas völlig Neuem? Zukunftsforscher Dr. Mario Herger ordnet die neuesten Entwicklungen aus dem Silicon Valley ein und zeigt auf, welche teils bahnbrechenden Veränderungen unmittelbar vor der Tür stehen.

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Dieser Beitrag ist auch auf Englisch erschienen.

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